1910
Im Oktober 1910 wurde von Pöchlarner Gewerbetreibenden und Lehrern eine gewerbliche Fortbildungsschule errichtet. Der Unterricht wurde, wie damals üblich, am Sonntag erteilt. Der Schulsprengel deckte sich mit dem Volksschulsprengel und es besuchten 47 Schüler den Unterricht. Der erste Schulleiter war Josef Strondl, der auch die Volksschule leitete.
1916-1920
Auf Grund der Kriegsereignisse wurde kein Unterricht erteilt. Durch das Fortbildungsschulgesetz 1923 wurde der Schulbetrieb neu geregelt und brachte eine Reihe von Verbesserungen:
- Berufschulpflicht für Lehrlinge
- Tagesunterricht
- Fachklassen, Lehrwerkstätten
- fachlich ausgebildete Lehrkräfte
Vergrößerung des Schulsprengels, Unterricht in den Nebenräumen der Turnhalle
1930-1945
Planung und Finanzierung eines Schulneubaus auf Grund der steigenden Schülerzahl. Im Oktober 1938 wurde das neue Schulgebäude seiner Bestimmung übergeben. Die Kosten inklusive Zentralheizung wurden mit 81.281,26 RM beziffert.
Die Ausstattung war für damalige Verhältnisse sehr gut. Es standen 5 Klassenräume, Lehrerzimmer, Lehrmittelzimmer und Nebenräume sowie ein Turnsaal zur Verfügung. Schulleiter war Karl Reschl, ein hauptamtlicher Berufsschullehrer. Die Schülerzahl stieg von 654 Schülern 1938/39 auf 1.134 Schüler 1941/42.
Im Herbst 1944 wurde der Schulbetrieb eingestellt und das Gebäude als Flüchtlingsquartier verwendet. Nach dem Kriegsende wurde die Berufsschule mit sowjetischen Truppen belegt.
1945-1950
Im Oktober 1945 wurde der Schulbetrieb im eingeschränkten Ausmaß wieder aufgenommen. Der Schulleiter war Josef Stiller, der auch die Volks- und Hauptschule leitete. Die Bezeichnung Gewerbliche Berufsschule wurde am 15. August 1947 vom Gewerblichen Berufsschulrat verfügt. Der Berufsschulsprengel wurde erweitert, alle Maurerlehrlinge des Bezirkes Scheibbs und Schüler der geschlossenen Schulen Loosdorf und Ybbs wurden in Pöchlarn eingeschult.
Es wurden 16 Klassen mit 452 Lehrlingen geführt.
1951-1961
Am 6. Juli 1951 wurde Ing. Friedrich Schrattenholzer zum Schulleiter bestellt. In seiner Ära wurde die Berufsschule vergrößert und erweitert.
Im Schuljahr 1951/52 wurden 27 Fachklassen mit 712 Schülern und eine Saisonklasse (Maurer) geführt. Die Maurer- und Tischlerinnung erwarb 1953 ein altes Gemeindewohnhaus, das als Schülerheim adaptiert wurde. Im Oktober 1954 wurde die Berufsschule für Maurer eröffnet. Die Maurerlehrlinge errichteten in den Jahren 1954-1957 zwischen dem Schulgebäude und dem Internat einen dreigeschoßigen Klassentrakt. Im Erdgeschoß waren die Werkstätten, im ersten Stock Klassenräume und darüber das Internat. Um termingerecht fertig zu werden, wurde der Bau vom Lehrkörper in den Ferien freiwillig weitergeführt. Der Dachstuhl wurde von den Zimmerer-Lehrlingen aus der BS Krems errichtet.
Im Schuljahr 1957 wurde die Berufsschule für Tischler in Pöchlarn feierlich eröffnet und ein Küchentrakt mit Speisesaal für 240 Personen begonnen und 1958 fertigestellt.
Mit 971 Schülern und Schülerinnen und 35 Fachklassen wurde im Schuljahr 1955/56 der Höchsstand erreicht.
Der Ankauf weiterer Grundstücke im Jahr 1958 ermöglichte die weitere Expansion der Schule und des Internates.
OSR Friedrich Schrattenholzer verstarb am 28. Dezember 1961 im 57. Lebensjahr. Die Führung der Schule wurde von Frau Dir. Stv. Johanna Zehetgruber übernommen.
1962-1975
Am 1. Mai 1962 wurde Berufsschuldirektor Johann Gahm zum Leiter der Berufsschule Pöchlarn ernannt.
Die Maurerlehrlinge wurden in den Schulsprengel Langenlois ausgeschult und die Berufsschule Pöchlarn wurde um die Lehrberufe Zimmerer und Fassbinder erweitert. Das Internat und das Schulgebäude wurden von der Landesinnung der Tischler und Zimmerer übernommen und ein Neubau der Schule wurde notwendig.
Das Grundstück wurde im April 1963 in der Plesserstraße angekauft. 1965 begannen die Planungen, im Februar 1966 die Bauarbeiten für die Errichtung der Maschinenhalle, der Handwerkstätten und des Holzlagers. Im Frühjahr 1970 wurde der Betrieb aufgenommen.
Regierungsrat Ing. Johann Gutauer übernahm nach der Pensionierung von OSR Johann Gahm im Jahre 1972, die Leitung der Schule. Das Schulgebäude mit 12 Klassen wurde im Herbst 1972 begonnen und im Jänner 1975 eröffnet. Die Baukosten für das Werkstätten- und Schulgebäude betrugen 39,5 Mio. Schilling.
1976-1990
Durch die steigenden Schülerzahlen - im Schuljahr 1980 wurden 3.006 Schüler und Schülerinnen in 90 Klassen unterrichtet - wurde eine Erweiterung der Schule unumgänglich.
Im Schuljahr 1981 wurde mit dem Zubau der Zimmererhalle begonnen und 1982 konnten die Lehrlinge der Zimmerer und Fassbinder die neuen Räumlichkeiten benützen.
1988 wurde OSR Herwig Hauke zum Schulleiter ernannt und ein weiterer Schulzubau mit 4 Klassen und 5 Teilerräumen sowie ein Konferenz- und Mehrzweckraum wurden errichtet. Die Landesberufsschule Pöchlarn wurde zur größten Berufsschule Österreichs. 68 Lehrkräfte und 17 Vertragsbedienstete waren an der Schule tätig.
1991-2010
Im April 1991 übernahm RR Ing. Wenighofer die Führung der Schule.
Durch die Einführung des computerunterstützten Unterrichts und dem Gegenstand "Berufsbezogenes Englisch" wurde die Schule 1994 durch einen Zubau für 6 EDV-Räume, 3 Klassenräume, 4 Teilerräume, eine CNC-Werkstätte und einen Turnsaal erweitert. Die Kosten für diesen Zubau betrugen 70 Mio. Schilling.
Die laufende Sanierung der Schul- und Werkstättengebäude, die Ausstattung mit neuen Maschinen und Technologien wurde konsequent fortgesetzt. Die entsprechenden Mittel wurden vom Gewerblichen Berufsschulrat zur Verfügung gestellt.
Durch den Rückgang der Lehrlingszahlen wurde im Jahr 2005 der Lehrberuf EDV-Techniker vom Schulsprengel Amstetten nach Pöchlarn verlegt, um die freien Kapazitäten in der Schule und im Lehrlingswohnheim zu nutzen.