Bundeslehrlingswettbewerb Pöchlarn 2011

Mit einem Doppelsieg für Tirol endete der in Niederösterreichs „Holzhauptstadt" Pöchlarn abgehaltene Bundeslehrlingswettbewerb der Zimmerer.

16 Teilnehmer waren angetreten (je zwei pro Bundesland), Wien war nicht vertreten. Es siegte Andreas Zierl (83,79 Punkte, Lehrbetrieb Holzbau Lengauer-Stocken/Schwoich/Bez. Kufstein/Tirol) vor Martin Mair (79,50 Pt., Lehrbetrieb Hutter & Söhne/Innsbruck) und Christian Grießner (78,93 Pt., Lehrbetrieb Holzbau Mauterndorf/Bez. Tamsweg/Salzburg). Die beiden Niederösterreicher landeten auf den undankbaren Plätzen fünf und sieben. Derzeit gibt es in Österreich ca. 1.950 Zimmerer-Lehrlinge, allein in Niederösterreich 335. Alle Lehrlinge hatten innerhalb von sieben Stunden (Fr/Sa je 3,5) einen Viertelturm auf einer durch Kopfband abgestützten Schwelle und auf Strebe anzufertigen. Mit nur sieben Hundertstelpunkten Rückstand kam Martin Polzhofer auf Platz vier (Lehrbetrieb Holzbau Hirschböck/Hartberg/Steiermark). Auf Platz fünf landete der bestplatzierte Niederösterreicher Hermann Wischenbart (75,93 Pt., Steinakirchen/Bez. Scheibbs, Lehrbetrieb Keusch/Ardagger/Bez. Amstetten), Landsmann Andreas Sandler belegte Platz sieben (74,93 Pt., Hasling/Bezirk Melk, Lehrbetrieb Drascher/Pöggstall/Bezirk Melk).

Europa-Berufswettbewerb 2012 mit OÖ, Vbg. und Stmk.
Parallel zum Bundeslehrlingswettbewerb wurde auch die Vorauswahl zum Europäischen Berufswettbewerb der Zimmerer durchgeführt, der 2012 in Stuttgart stattfindet. Die ersten drei der sechs Kandidaten sind dafür qualifiziert: 1. Dominik Tauber/OÖ (Lehrbetrieb RF Holzbau/Neumarkt), 2. Mario Spettel/Vbg. (Lehrbetrieb Berchtold Holzbau/Wolfurt), 3. Josef Konrad/Stmk. (Lehrbetrieb Liebbau/Weiz).

„Moderner Holzbau statt Traditions-Berufsbild"
„Es muss einer schon viel können, wenn er hier teilnehmen darf", strich der gastgebende NÖ Landesinnungsmeister KommR Josef Daxelberger die Qualifikation der Teilnehmer hervor. „Denn die Anforderungen an unseren Beruf haben sich in den vergangenen Jahren immer mehr verändert – von den traditionellen Zimmerer-Arbeiten hin zum hochwertigen modernen Holzbau." Hier sei ständige Weiterbildung gefragt, dies erfordere auch von den Lehrlingen andauerndes Lernen, sagte Daxelberger.
Bundesinnungsmeister Richard Rothböck war mit den gezeigten Leistungen zufrieden, denn „erstmals seit langem sind alle mit dem Werkstück fertig geworden!". „Seid weiterhin so strebsam", appellierte Rothböck an die Teilnehmer. Im Hinblick auf deren Qualität zollte der Bundesinnungsmeister auch den Landeslehrlingswarten für deren Arbeit Lob.
Gewerbe/Handwerk-Spartenobfrau Renate Scheichelbauer, die als Pöchlarner Vizebürgermeisterin gewissermaßen „Hausherrin" in der NÖ Holzhauptstadt ist, bezeichnete das Teilnehmerfeld als den „qualifiziertesten Mitarbeiter-Nachwuchs, den die Zimmerer und das gesamte Gewerbe und Handwerk dringend brauchen." Allen Teilnehmern gab Fr. Scheichelbauer eine schwarze Pöchlarn-Kappe mit dem Aufdruck „The best of the best". Bundesrätin Martina Diesner-Wais, die selbst aus einem Zimmerer-Betrieb kommt, wandelte den Zimmerer -Spruch „stolz auf Holz" in „stolz auf den Nachwuchs" um. Und es sei „auch in Zeiten der Hochtechnisierung wichtig, das Urhandwerk zu beherrschen".
LAbg. Ök.Rat Karl Moser meinte, „wenn Österreich besser aus der Krise gekommen ist als andere Länder, dann hat das Gewerbe und Handwerk einen wesentlichen Teil dazu beigetragen".

Großzügige Sponsoren
Alle Teilnehmer erhielten Urkunden, Erinnerungsmedaillen und wertvolle Warenpreise von Sponsor-Firmen. Die drei Erstplatzierten erhielten Pokale. Die äußerst spendablen Sponsor-Firmen waren: Schachermayer (Linz), Roto (Loosdorf), Würth (Böheimkirchen), Harrer (Frohnleiten), Sihga (Ohlsdorf) und die Stadtgemeinde Pöchlarn. Die Bläsergruppe der Stadtkapelle Pöchlarn sorgte für die musikalische Umrahmung.